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Seenplatte—Rursee-Obersee |
Dieser besteht aus insgesamt 5 einzelnen kaskadenartig angeordgneten Einzelstauseen. Die Rur mündet im sogenannten "Obersee" Der Obersee bekommt von rechts ( ostwärts) noch Zufluss vom direkt angrenzenden "Urftsee" und damit von den Flüssen Urft und Olef Der "Paulushofdamm" trennt ihn vom Hauptsee. wo sich weiter in Flussrichtung gleich hinter dem Paulushofdamm links (westlich) der sehr kleine "Eiserbachsee" anschliesst. Der Hauptsee endet schliesslich am Hauptstauwerk, der eigentlichen "Rurtalsperre-Schwammenauel" dahinter schliesst sich noch gleich das kleine Staubecken-Heimbach an, bevor die Rur dann vor Heimbach wieder weiterfliessen kann. Der gesamte Rursee ist an seiner tiefsten Stelle, gleich am Hauptdamm ca 65 Meter tief und hat (mit Ausnahme der Urfttalsperre) eine Meereshöhe von rund 280 Metern. Der weit höher liegende Urftsee liegt bei ca 320 Metern. Mit über 200 Millionen Kubikmetern Stauvolumen ist der Rursee nach der Bleilochtalsperre der zweitgrösste Stausee Deutschlands. Weitere interessante Daten zu allen Talsperren sind auf der HP des Wasserverbandes-Eifel-Rur zu finden
Angefangen hatte die ganze Seenplatte mit dem Bau der Urfttalsperre im Jahre 1900. Es war seinerzeit das grösste Projekt seiner Art in Europa. Die sogenannte Bogenstaumauer ist 55 Meter über Talsohle hoch. Und über 220 Meter lang. 4 Jahre nach Baubeginn war der erste Probestau und 1905 schliesslich der Betrieb, zudem auch das bei Heimbach gelegene Kraftwerk gehört . Der Jugendstilbau ist über einen fast 3 Kilometer langen Stollen mit dem Urftsee verbunden und leistete zunächst 12 MW. Und dies ganz nach „aktuell gültigen“ Umweltstandards! Das Kraftwerk ist heute noch in Betrieb und wird „nebenher“ als Museum und Veranstaltungsraum genutzt. Aber nicht nur technisch beeindruckt die Anlage, sondern vor allem durch die ursprüngliche Schönheit des Urftsees, welche bis heute nahezu unverändert erhalten blieb. Dieser Umstand ist wohl in seiner (leider sehr dunklen) Geschichte begründet: In den 30er Jahren entdeckten die Nazis den schönen Flecken Erde und errichteten an seiner Südseite ein „Elite - Ausbildungszentrum“ für Parteiangehörige . An dieser Ordensburg-Vogelsang sollte den Jugendlichen die Naziideologie eingeimpft werden. Das Projekt wurde vom Krieg eingeholt.
Nach dem Krieg besetzten zunächst die Briten und später die Belgier das Gelände um die „Burg Vogelsang“ . Sie war durch Bomben beschädigt worden wurde dann von den Briten zunächst rein praxisorientiert wieder aufgebaut und das ganze Gelände , incl Vogelsang und Urftsee blieb bis Ende 2005 militärisches Sperrgebiet . Zu erwähnen sei noch der nahegelegene Ort Wollseifen : Nach dem Krieg haben die Briten den Ort schlichtweg enteignet und zum Erproben von Häuserkämpfen , oÄ missbraucht. 60 Jahre Übungsplatzgeschehen haben lediglich die Kirche und alte Mauerreste des Ortes übriggelassen. Die Kirche (oder besser ihr Mauerwerk) hatte man durch ein provisorisches Dach vor Witterungseinflüssen bewahrt. In der Nähe sind zahlreiche „Übungshäuser“ entstanden, welche von ihrem Grundriss her jedoch keinen rechten Sinn ergeben. Man überlegt, ob man den Ort und Kirche, so , wie sie sind, als Denkmal erhält, oder zumindest die Kirche wieder herrichtet.
Während dieser 6 Jahrzehnte der militärischen Nutzung blieb die Natur von jeglicher Forst- und Ackerwirtschaft „verschont“ und sich quasi selber überlassen. Man hat den enormen Wert dieses so entstandenen Biotops erkannt und es wurde letztlich „Startschuss“ und Kernstück den neu entstandenen Nationalparks-Eifel . Die Burg-Vogelsang – nun inmitten dieses Nationalparks- steht mittlerweile unter Denkmalschutz und ist bereits vor ihrer eigentlichen touristischen Erschliessung einer der grössten Touristenmagnete der ganzen Region. Wer sie besucht hat, versteht auch sehr schnell, warum : Die malerisch in die Landschaft eingefügte Anlage und der überwältigende Ausblick vom „Adlerhof“ auf den Urftsee lassen die dunklen Umstände ihrer Entstehung schnell vergessen. Man würde viel eher an das Werk eines reichen Romantikers denken, als an das von Terroristen. Dem soll uA mit einer Dauerausstellung zum 3. Reich begegnet werden. Der Wandel Vogelsangs vom Terrorinstrument über Militäranlage zur Begegnungsstätte ist eine sehr grosse Herausforderung für die Region, aber auch eine sehr grosse Chance!
Der Bau Vogelsangs war aber bei weitem nicht das grösste Bauprojekt in der Rureifel: Nahezu zeitgleich entstand die (frühe) Talsperrenanlage des Rursees: Insgesamt 4 Stauwerke wurden errichtet, allem voran der zunächst rund 50 Meter hohe Hauptdamm bei Schwammenauel. Der gleichnahmige Ort musste umgesiedelt werden . Bei wartungsbedingter, sehr niediger Stauhöhe soll laut Augenzeugenberichten noch heute die Kirchsturmspitze des Dörfchens im See zu sehen sein. Die Bauwerke (auch die Urftstaumauer) wurden im Krieg durch Angriffe und Sprengmassnahmen beschädigt, jedoch nicht zerstört. In den „50ern“ wurden die Anlagen dann umfangreich ausgebaut und erhielten ihre heutige Gestalt. Spätere Baumassnahmen dienten dann lediglich der Instandhaltung der Anlagen. Ursprünglich hatten die Seen 3 wichtige Funktionen:
Wasserregulierung Trinkwassergewinnung Energiegewinnung
In der Nachkriegszeit kamen dann noch der Tourismus und der Naturschutz hinzu. So gibt es heute an den Orten >Einruhr, >Rurberg und >Woffelsbach zahlreiche Freizeit- und Wassersportangebote , an den übrigen Ufern sind jegliche wassersportliche Aktivitäten zum Schutze der Natur verboten. Jedoch sind alle Seen für Wanderer zugänglich. Eine sehr gute Hilfe bei der Erkundung der Seen bietet die Rursee-Schifffahrt. Aufgrund der schlangenartigen Gestalt der Seenplatte kommt man schnell auf beachtliche Weglängen und man sollte Ausflüge, wenn sie zb Bus- Schifffahrten mit beinhalten, genauestens planen , da ein verpasstes Schiff den Ausflug schnell mal um einige satte Stunden „verlängern“ kann Also am besten mit dem Schiff zum Startpunkt fahren und dann zu Fuss zurück. Der Urftsee wurde im Frühjahr 2009 sogar mit einer Hängebrücke für Fussgänger und Radfahrer überspannt , zur besseren Erreichbarkeit der Burg Vogelsang, welche bis da hin mehr oder weniger „am anderen Ufer“ lag ….
Der Rursee zieht , bedingt durch seine Schönheit und die kurvenreichen Strassen in seiner Umgebung auch massenweise Motorradfahrer an, Oft von weit her. Leider hat der sportliche Übereifer einiger WENIGER Biker diese Touristengruppe dort sehr in Verruf gebracht und die Gemeinden hatten es sich sehr leicht gemacht, in dem sie weite Strassenabschnitte „einfach“ für Biker sperrten. Zum Leidwesen, der weit überwiegenden Masse der vernünftigen Fahrer! Eine klare Diskriminierung: Wenn sich Autofahrer „daneben benehmen“ wird die Strasse darum noch lange nicht für Autos gesperrt! Da gibt es weit „gerechtere“ Methoden um das Problem mit rasenden Bikern in den Griff zu kriegen. |
Obersee 1-5
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Rursee 1+2 |
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